Im Pantheon der Comics finden nur wenige so großen Anklang wie The Far Side von Gary Larson. Mit einer einzigartigen Mischung aus Absurdität und scharfem Witz fängt Larson den Humor des Alltags ein und enthüllt die Heiterkeit, die selbst in den banalsten Situationen steckt. Der Charme des Comics liegt in seiner Fähigkeit, über die seltsamsten Themen, von Bäumen über Außerirdische bis hin zu Zügen, Gelächter hervorzurufen.
Was The Far Side von anderen Comics unterscheidet, ist das Fehlen einer zentralen Figur. Stattdessen gibt es eine Reihe skurriler und oft absurder Situationen, die ausschließlich darauf abzielen, Pointen zu liefern. In diesem Rahmen ist die Absurdität rund um Züge besonders bemerkenswert.
7 Sogar Züge haben auf der anderen Seite ihre eigene Form von „Turbulenzen“
In einem denkwürdigen Comic stößt ein Zug auf eine Reihe von Stößen, während er eine Kurve durchfährt. Der Lokführer warnt die Passagiere humorvoll vor den bevorstehenden Stößen und nennt sie „Trackulenz“ statt Turbulenz. Obwohl „Trackulenz“ ein fiktiver Begriff ist, stellt er geschickt eine Parallele zu realen Turbulenzen dar, die Flugzeuge erleben, und unterstreicht so die skurrile Herangehensweise des Comics an das Transportwesen.
Diese clevere Analogie nutzt die Absurdität der Situation aus, da ein Zug, der auf derart heftige Stöße stößt, wahrscheinlich entgleisen würde. Doch gerade darin liegt der Humor – nur in „ The Far Side“ kann man ein derart lächerliches Konzept finden.
6 The Far Side definiert die Bedeutung von „Runaway Train“ neu
In einer anderen Comicszene wird eine Frau gezeigt, die Lebensmittel wegräumt, was als Hintergrund für eine humorvolle Wendung dient. Anstelle von normalen Einkaufstüten sind ihre Lebensmittel mit Vermisstenanzeigen von außer Kontrolle geratenen Zügen verziert, was humorvoll andeutet, dass diese riesigen Maschinen „von zu Hause weggelaufen“ sind. Dieses Wortspiel mit vermissten Zügen spiegelt die Ernsthaftigkeit von Vermisstenanzeigen für Kinder wider und macht die Absurdität noch stärker.
Die Gegenüberstellung von Kindern und Zügen – zwei völlig unterschiedliche Konzepte – zeigt Larsons Talent, aus dem Unerwarteten Humor zu schöpfen.
5 The Far Side nimmt eine berühmte Melodie viel zu wörtlich
Ein weiterer herausragender Comic handelt von einem Angestellten namens Webster, der den Zorn seines Chefs wegen seiner Arbeitszeiten zu spüren bekommt. Als Websters Chef ihn kritisiert, witzelt er: „Bei der Eisenbahn zu arbeiten, Webster, bedeutet, den ganzen Tag zu arbeiten“, und bezieht sich damit auf das bekannte Volkslied „I’ve Been Working on the Railroad“.
Diese humorvolle Interpretation lässt darauf schließen, dass das Lied als Mantra für die Eisenbahnarbeiter dient und die Arbeitsgewohnheiten von Fußgängern in diesem Kontext als lächerlich unangemessen erscheinen lässt.
4 The Far Side beweist, dass es keinen Spaß macht, „den ganzen lieben langen Tag bei der Eisenbahn zu arbeiten“
Ein weiterer Comic porträtiert eine Gruppe von Eisenbahnern, von denen nur einer fröhlich das gleiche Lied mitsingt. Während er von seiner Umgebung unbeeindruckt scheint, zeigen seine Kollegen sichtliche Verärgerung, wodurch ein humorvoller Kontrast zwischen neuem Enthusiasmus und tief verwurzeltem Pessimismus entsteht.
Die visuelle Darstellung eines Neulings, der keinerlei Berührungspunkte mit der zermürbenden Natur der Eisenbahnarbeit hat, unterstreicht den komödiantischen Kontrast zwischen den unterschiedlichen Erfahrungsstufen.
3 Sogar Spielzeugeisenbahnen haben Güterwagen auf der anderen Seite
In einer weiteren urkomischen Wendung konfrontiert ein erschrockener Mann eine winzige Gestalt, die versucht, auf seiner Spielzeugeisenbahn mitzufahren. Der Ausbruch des Mannes zeigt auf humorvolle Weise, dass selbst Spielzeugeisenbahnen nicht vor den Mätzchen der Güterzug-Einsteiger gefeit sind – ein Begriff, der historisch für diejenigen verwendet wurde, die in Zeiten wirtschaftlicher Not illegal auf Güterzüge aufsprangen.
Dieser spielerische Kommentar hebt nicht nur das Konzept des kindlichen Spiels hervor, sondern ruft durch seinen Humor auch ein wenig Nostalgie und einen gesellschaftlichen Kommentar hervor.
2 The Far Side gibt „The Little Engine That Could“ ein düsteres alternatives Ende
Eine weitere krasse Abkehr von der beliebten Kindergeschichte ist die düstere Wendung in „The Little Engine That Could“. Hier wird gezeigt, wie die Lokomotive sich einer Frau nähert, die hilflos an die Gleise gefesselt ist. Trotz der schlimmen Umstände verlagert der Comic den Fokus geschickt zurück auf die Lokomotive und spielt mit den Themen der Originalgeschichte, Entschlossenheit und einem schaurigen Schluss.
Statt einer triumphalen Botschaft wirft diese Interpretation einen unheilvollen Schatten auf die Geschichte und nutzt den Humor, um die widersprüchliche Geschichte von Optimismus und Verzweiflung zu erkunden.
1 Die kleine Lokomotive, die auf der anderen Seite nicht mithalten konnte
Der letzte Teil dieses Themas zeigt dieselbe Lokomotive, die nun obdachlos ist und auf der Straße bettelt. Mit einem Schild, auf dem steht: „Ich dachte, ich könnte. Ich dachte, ich könnte“, liefert dieser Comic einen krassen und humorvollen Kommentar zum Scheitern und den harten Realitäten, mit denen diejenigen konfrontiert werden, die einst Hoffnung hatten.
Mit der Präsentation dieser Version der beliebten Engine entwirft Larson auf clevere Weise eine Erzählung, die traditionelles Geschichtenerzählen in Frage stellt und dabei den typischen Humor von „ The Far Side“ auch bei ernsteren Themen beibehält.
Dieser brillante Comic zeigt weiterhin den unleugbaren Charme von „ The Far Side“ und erinnert uns daran, dass man an den verrücktesten Orten – Züge eingeschlossen – für Lacher sorgen kann.
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