
Cate Blanchett plädiert für nicht im Fernsehen übertragene Preisverleihungen
In einer anregenden Diskussion im Podcast „Las Culturistas With Matt Rogers and Bowen Yang“ äußerte die gefeierte Schauspielerin Cate Blanchett ihren Wunsch, Preisverleihungen wie die Oscars wieder ohne Fernsehübertragung zu sehen. Dieser Wunsch rührt von ihrer Überzeugung her, dass die Verbreitung von Aufnahmegeräten das authentische Erlebnis solcher Veranstaltungen beeinträchtigt.
Sehnsucht nach Privatsphäre
Blanchett beklagte den Verlust der Privatsphäre in der heutigen Promi-Kultur und verwies auf ihre früheren Erfahrungen bei intimen Zusammenkünften wie den Mardi-Gras-Tanzpartys in Sydney Ende der 1980er Jahre.„Die Leute waren einfach da, so präsent und hatten gemeinsam Spaß“, sagte sie und erinnerte sich an eine Zeit ohne den Druck von sozialen Medien und Aufnahmegeräten.„Es war nicht aggressiv; niemand wurde aufgenommen, und niemand kümmerte sich darum, was jemand tat.“
Herausforderungen moderner Promi-Events
Die Diskussion verlagerte sich, als die Co-Moderatoren Matt Rogers und Bowen Yang die Herausforderungen für Prominente im digitalen Zeitalter hervorhoben. Sie wiesen darauf hin, wie Plattformen wie TikTok die Wahrnehmung von Interaktionen mit Prominenten verändert haben, insbesondere durch die zunehmende Verbreitung von Lippenlesern, die die Aussagen der Stars bei Live-Events analysieren. Dieser Trend führt unbeabsichtigt zu einer kritischen und unangenehmen Atmosphäre bei Hollywood-Veranstaltungen.
Yang wies darauf hin: „Die Kluft zwischen Ideal und Realität ist größer geworden“, woraufhin Blanchett überrascht mit der Frage reagierte: „Lippenleser?“ Die Moderatoren gingen näher auf das Phänomen ein und betonten, dass es sich bei öffentlichen Auftritten aufdringlich und „heimtückisch“ anfühlen könne, eine Meinung, die Blanchett teilte.
Ein Aufruf zur Veränderung
„Es mag wie Blasphemie klingen, aber ich würde mir wünschen, dass diese Veranstaltungen nicht im Fernsehen übertragen werden“, erklärte Blanchett. Sie plädierte für eine privatere Feier, bei der Branchenexperten zusammenkommen und ihre Arbeit ohne den Druck öffentlicher Aufmerksamkeit würdigen können.„Die Mode ist toll, aber die Gewinner können wir ja erst im Nachhinein bekannt geben. Es wäre wunderbar, wenn diese Feierlichkeiten hinter verschlossenen Türen stattfinden könnten“, betonte sie und stellte sich eine völlig andere Atmosphäre für die Veranstaltung vor.
Blanchetts reiche Erfahrung
Als zweifache Oscar-Preisträgerin und sechsfache Nominierte kennt Blanchett die Feinheiten von Preisverleihungen bestens. Ihr Kommentar wirft wichtige Fragen zur Zukunft solcher Veranstaltungen und zum Potenzial privater Feiern in einer Zeit auf, in der alles öffentlich übertragen wird. Angesichts der historischen Bedeutung der ersten im Fernsehen übertragenen Oscar-Verleihung 1953 ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die Academy in absehbarer Zeit zu einem nicht im Fernsehen übertragenen Format übergehen wird.
Während die Diskussionen über Privatsphäre und Authentizität immer weiter voranschreiten, tragen Blanchetts Perspektiven zu einer breiteren Diskussion darüber bei, was es bedeutet, künstlerische Errungenschaften in der modernen Zeit zu feiern.
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