Sammelklage gegen Pfadfinderinnen: Vorwürfe zu Pestiziden im Keksverkauf erklärt

Sammelklage gegen Pfadfinderinnen: Vorwürfe zu Pestiziden im Keksverkauf erklärt

Die Pfadfinderinnen sind derzeit in eine Sammelklage verwickelt. Sie behaupten, ihre beliebten Kekse enthielten schädliche Pestizide und Schwermetalle, darunter Glyphosat und Blei. Die am 10. März 2025 in New York eingereichte Klage beruft sich auf Ergebnisse von Interessengruppen wie GMO Science und Moms Across America. Diese behaupten, ihre Tests hätten in jeder analysierten Keksprobe Schadstoffe gefunden.

Die Klage fordert von den Girl Scouts und ihren Keksherstellern ABC Bakers und Little Brownie Bakers von Ferrero USA Schadensersatz in Höhe von fünf Millionen Dollar. Die Kläger argumentieren, dass diese Schadstoffe ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Verbraucher, insbesondere Kinder, darstellen.

Die Pfadfinderinnen wiesen diese Vorwürfe kategorisch zurück und erklärten, ihre Kekse entsprächen den Sicherheitsstandards der FDA und EPA. Sie behaupten, die in ihren Produkten gefundenen Spuren von Schwermetallen rührten von natürlichen Bodenvorkommen her und wiesen auf die weit verbreitete Verwendung von Glyphosat in der Landwirtschaft als einen der Gründe hin. Im Mittelpunkt dieses Rechtsstreits steht ein umstrittener Bericht aus dem Dezember 2024, der insbesondere Thin Mints und Peanut Butter Patties erhöhte Schadstoffwerte vorwarf.

Schadstoffe im Fokus: Erkenntnisse aus einer Studie aus dem Jahr 2024

Artikel auf der Website von Moms Across America mit Einzelheiten zur Studie (Bild über Moms Across America)
Artikel auf der Website von Moms Across America mit Einzelheiten zur Studie (Bild über Moms Across America)

Die Sammelklage basiert auf einer Studie von GMO Science und Moms Across America aus dem Dezember 2024. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden elf Sorten von Pfadfinderinnen-Keksen aus Kalifornien, Iowa und Louisiana untersucht, insgesamt 25 Schachteln. Die Ergebnisse zeigten, dass alle getesteten Kekse mindestens vier von fünf Schwermetallen enthielten, darunter Aluminium, Arsen, Cadmium, Blei und Quecksilber.

Bezeichnenderweise wurden bei Peanut Butter Patties erhöhte Bleiwerte festgestellt, während Thin Mints die höchsten Glyphosatkonzentrationen aufwiesen. Der Kläger argumentiert, diese Ergebnisse stellten einen Verstoß gegen Verbraucherschutzgesetze dar, insbesondere da die Kekse als sichere Produkte für Kinder vermarktet würden.

Hochrisiko-Cookies identifiziert

Die in der Klage erwähnten Kekssorten (Bild über Girl Scouts)
Die in der Klage erwähnten Kekssorten (Bild über Girl Scouts)

Unter den untersuchten Keksen fielen die Peanut Butter Patties (auch bekannt als Tagalongs) auf, da sie Bleiwerte enthielten, die fast die Hälfte des von der US-Umweltschutzbehörde (EPA) empfohlenen Grenzwertes für Kindersüßigkeiten (100 ppm) überstiegen. Darüber hinaus ergab die Studie, dass Thin Mints Glyphosat enthielten, ein Herbizid, das die EPA innerhalb der vorgeschriebenen Grenzwerte als unbedenklich einstuft.

Die Studie ergab außerdem, dass 76 % der Kekse die von der EPA festgelegten Cadmium-Grenzwerte für Trinkwasser überschritten. Es ist jedoch anzumerken, dass die FDA solche Grenzwerte für Lebensmittel nicht vorschreibt. Weitere getestete Keksmarken sind Adventurefuls, Samoas und Lemon-Ups, die alle Berichten zufolge verschiedene Spurenmetalle enthalten.

Pfadfinderinnen bestätigten Einhaltung der Sicherheitsstandards

Am 6. Februar verteidigte sich die Kekse verkaufende Organisation mit der Behauptung, ihre Kekse entsprächen den Sicherheitsrichtlinien der FDA und der EPA. Die Organisation wies darauf hin, dass viele Metalle natürlicherweise im Boden vorkommen und betonte die weit verbreitete Verwendung von Glyphosat in der Landwirtschaft. Ihre verbindliche Erklärung versicherte den Verbrauchern, dass keine schädlichen Zusatzstoffe enthalten seien, und verwies auf Prüfungen durch Dritte, die die Produktsicherheit bestätigten. Sie erklärte:

Die Gesundheit und Sicherheit der Pfadfinderinnen und ihrer Kekskonsumenten hat für uns oberste Priorität. Seien Sie versichert: Die Kekse der Pfadfinderinnen sind unbedenklich. Die Kekse der Pfadfinderinnen werden aus Zutaten hergestellt, die den Lebensmittelsicherheitsstandards der FDA und anderer zuständiger Behörden entsprechen.

Die Hersteller ABC Bakers und Little Brownie Bakers haben sich über die Antworten der Girl Scouts hinaus mit weiteren Kommentaren zurückgehalten.

Expertenmeinungen und regulatorische Positionen zum Risiko

Hauptsitz der Food and Drug Administration in Maryland (Bild über Getty)
Hauptsitz der Food and Drug Administration in Maryland (Bild über Getty)

Aufsichtsbehörden wie die FDA und das USDA erlauben Spuren von Pestiziden und Metallrückständen in Lebensmitteln, solange sie unter den als schädlich erachteten Werten bleiben. Forbes berichtete, dass die oben genannte Studie Keksverunreinigungen mit den EPA-Standards für Trinkwasser verglich, die nicht unbedingt für Lebensmittel gelten.

Während die EPA den Bleigehalt in den meisten Lebensmitteln nicht reguliert, überwacht die FDA ihn im Rahmen ihrer Total Diet Study. Experten warnen jedoch, dass nicht einzelne Portionen, sondern chronische Belastungen mit geringen Mengen an Giftstoffen ein Gesundheitsrisiko darstellen – ein Detail, das in den Klagen möglicherweise übersehen wird.

Öffentlicher Diskurs und Fehlinformationen rund um Sicherheitsbedenken

Inmitten dieser Kontroverse haben soziale Medien die öffentliche Wahrnehmung maßgeblich geprägt. Anfang 2025 suggerierten irreführende TikTok-Videos einen FDA-Rückruf für Girl Scout Cookies, obwohl ein solcher Rückruf nie stattgefunden hatte, wie Forbes bestätigte. Die Verbreitung dieser Fehlinformationen zwang die Marke, Sicherheitsbedenken öffentlich anzusprechen.

Rechtsexperten gehen davon aus, dass die Lösung dieses Falles vom Nachweis vorsätzlichen Fehlverhaltens oder eines quantifizierbaren Schadens abhängen könnte. Beides stellt im Rahmen der aktuellen Lebensmittelkennzeichnungsgesetze eine Herausforderung dar.

Der laufende Rechtsstreit unterstreicht die zunehmende Wachsamkeit der Verbraucher in Bezug auf Lebensmittelsicherheit und Kennzeichnungspraktiken. Die Vorwürfe basieren zwar auf umstrittenen Interpretationen von Giftstoffgrenzwerten, doch könnte das Ergebnis zukünftige regulatorische Diskussionen beeinflussen. Die Pfadfinderinnen behaupten vorerst, ihre Kekse seien sicher, und überlassen es der Justiz, die Gültigkeit der von den Klägern vorgebrachten Behauptungen zu prüfen.

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