„Dry“ erschien 2018 und ist ein packender dystopischer Jugendroman, der vom Vater-Sohn-Gespann Neal und Jarrod Shusterman geschrieben wurde. Die Geschichte spielt in einem Kalifornien der nahen Zukunft, wo der Staat mit einer beispiellosen Wasserkrise konfrontiert ist, die zum gesellschaftlichen Zusammenbruch führt, da Wasser zum seltensten Gut wird. Nachbarschaften, einst sichere Häfen, verwandeln sich in Schlachtfelder, die von Verzweiflung und Überlebensinstinkten angetrieben werden, während die Bewohner mit den harten Realitäten eines Lebens in einer Welt ohne diese lebenswichtige Ressource zu kämpfen haben.
Neal Shusterman hat einen reichen Hintergrund im Dystopie-Genre und hat bekannte Werke wie die „The Unwind“-Reihe und „Scythe“ geschrieben. Seine Fähigkeit, soziale Kommentare in spannende Erzählungen einzuflechten, findet bei den Lesern Anklang. Während Stephen King, ein weiterer bekannter Autor dystopischer Fiktion, dafür bekannt ist, Horror in seine Erzählungen zu mischen, zeigt „Dry“, dass effektives dystopisches Geschichtenerzählen nicht unbedingt Elemente von Horror oder Science-Fiction erfordert. Stattdessen lebt es von nachvollziehbaren Prämissen, die sich aus realen Problemen und Konsequenzen ergeben.
Stephen Kings applaudierende Bemerkungen zu „Dry“ von Neal & Jarrod Shusterman
Mögliche Verfilmung von „Dry“
Die Dürre – oder das sogenannte Tap-Out – hält schon seit längerem an. Die Bürger halten sich an eine immer länger werdende Liste von Verboten: keine Rasenbewässerung, kein Befüllen von Pools, keine ausgiebigen Duschen.
Doch dann versiegen die Wasserhähne.
Plötzlich bricht in Alyssas einst friedlicher Vorstadtgegend Chaos aus; Familien und Nachbarn geraten bei der verzweifelten Suche nach Wasser gegeneinander. Da ihre Eltern vermisst werden und ihr Leben sowie das ihres Bruders auf dem Spiel stehen, steht Alyssa in ihrem Überlebenskampf vor lebensverändernden Entscheidungen.
Die Shustermans adaptierten ihre fesselnde Geschichte für die Leinwand und erregten damit die Aufmerksamkeit von Paramount Pictures, das 2018 nach einem Bieterverfahren die Rechte erwarb. Leider wurde die Verfilmung 2021 auf Eis gelegt. Neal Shusterman gab über Reddit bekannt , dass Paramount der Meinung war, die dunklen Themen ihrer Geschichte seien zu nah an den vorherrschenden Ängsten der globalen COVID-19-Pandemie. Derzeit gibt es Anzeichen dafür, dass die Shustermans aktiv einen neuen Produktions- und Vertriebsvertrag für „Dry“ anstreben.
Kaliforniens Wasserkrise: Eine reale Realität
Die anhaltende Wasserkrise in Kalifornien ist keine reine Fiktion, sondern harte Realität. Die jüngste Dürre war die schlimmste seit 1.500 Jahren und hat im ganzen Staat Millionen von Bäumen zerstört. Die Dürre hat die schlimmsten Waldbrände in der Geschichte Kaliforniens ausgelöst: 9 der 10 größten Waldbrände ereigneten sich seit 2017 , 17 der 20 größten Brände wurden seit 2007 registriert. Die eingeschränkte Wasserversorgung erschwerte die Brandbekämpfung und schuf eine brenzlige Lage.
Erschwerend kommt hinzu, dass Kalifornien und Arizona in einen Kampf um die schwindenden Wasserreserven des Colorado River verwickelt sind, der in den letzten Jahren einen unhaltbaren Tiefstand erreicht hat. Der Wassermangel hat zahlreiche Rechtsstreitigkeiten ausgelöst, an denen indigene Gruppen, Bürger, der Agrarsektor und Wasserwirtschaftsbehörden beteiligt sind. Ländliche Gemeinden in Kalifornien wie Coalinga, Teviston und Cambria sind von akuter Wasserknappheit betroffen, die Wasserhähne trocknen aus. Sogar Großstädte wie Los Angeles und San Diego haben zeitweise zu Wasserrationierungsmaßnahmen gegriffen. Stephen King weist treffend darauf hin, dass die eindringlichsten dystopischen Geschichten oft auf wahren Begebenheiten beruhen.
Schreibe einen Kommentar