Filmkritik zu „Holland“: Nicole Kidman, Matthew Macfadyen und Gael Garcia Bernal spielen die Stars in einem stilvollen, aber enttäuschenden Psychothriller

Filmkritik zu „Holland“: Nicole Kidman, Matthew Macfadyen und Gael Garcia Bernal spielen die Stars in einem stilvollen, aber enttäuschenden Psychothriller

Holland: Ein Vorstadtthriller, der Geheimnisse und Illusionen enthüllt

In Mimi Caves neuestem Film „Holland“ geht es in der fesselnden Geschichte um Nancy Vandergroot, dargestellt von Nicole Kidman, eine Figur, die dazu neigt, voreilige Schlüsse zu ziehen. Vor einer stilisierten Kulisse feierte der Film seine Premiere beim SXSW und soll am 27. März über Prime Video in die breiten Kinos kommen. Die Erzählung beginnt mit einem rätselhaften Vorfall: Nancy verlegt einen Perlenohrring. Ihr Ehemann Fred – brillant gespielt von Matthew Macfadyen – schlägt ihr vor, ihre Kramschublade oder ihre Gläser mit Bastelutensilien zu durchsuchen. Nancy ist jedoch von ihren eigenen Theorien überzeugt, beschuldigt die Nachhilfelehrerin ihres Sohnes, Candy (Rachel Sennott), schnell des Diebstahls und kündigt dem verdutzten High-School-Schüler das Arbeitsverhältnis.

Diese Eröffnungssequenz stellt Nancys Charakter kunstvoll vor und wirft Fragen zu ihrer Zuverlässigkeit auf, als sie später ihren Freund Dave (Gael García Bernal) damit beauftragt, ihren Verdacht auf Freds Untreue zu untersuchen. Zuschauer, die Caves frühere Arbeiten, insbesondere ihr Regiedebüt Fresh, kennen, vermuten, dass Fred, der als Augenarzt vor Ort arbeitet, tatsächlich etwas Bedeutsames verbirgt. Die Faszination liegt in der Natur seines Geheimnisses.

Visuelles Storytelling und Performance

Nach einem Drehbuch von Andrew Sodroski präsentiert Holland eine visuell eindrucksvolle Darstellung des Vorstadtlebens und zeigt dabei bemerkenswerte Leistungen seiner Hauptdarsteller. Trotz dieser Stärken ringt der Film mit einer Erzählung, deren Richtung manchmal unklar erscheint. Die Handlung hängt von einer schockierenden Wendung ab, die nach mehr als zwei Dritteln des Films eingeführt wird und die den Schluss letztlich eher verkompliziert als verbessert und die Erzählung in einen Diskurs über Vorstadtparanoia und häusliche Isolation verwandelt.

In den Anfangsszenen erscheint Nancys Leben als engagierte Hauswirtschaftslehrerin und Ehefrau idyllisch. Cave spielt in den frühen 2000er Jahren und beginnt Holland mit einer skurrilen Einführung in die malerische Stadt am Seeufer von Michigan. Im Off reflektiert Nancy über ihr scheinbar perfektes Familienleben, komplett mit ihrem charmanten Zuhause und dem jährlichen Tulpenfest. Cave stellt dieser Fassade jedoch einen lebhaften und surrealen visuellen Stil gegenüber, der auf zugrunde liegende Spannungen und Unsicherheiten hinweist.

Geheimnisse lüften

Unter der Oberfläche ihrer scheinbar makellosen Existenz bemerkt Nancy subtile Anzeichen von Freds möglicher Unehrlichkeit. Als ihr Verdacht wächst, vertraut sie sich Dave an, ihrem Kollegen aus der High School. Obwohl Dave unerwiderte Gefühle für sie hegt, erklärt er sich überstürzt bereit, ihr bei ihren Ermittlungen zu helfen. Ihr Abenteuer löst ein Gefühl fieberhafter Aufregung aus und weckt Nancy aus der langsamen Erstickung ihres monotonen Lebens. Kidmans Darstellung fängt Nancys Dualität geschickt ein, die zwischen einer nach außen hin heiteren Fassade und einem inneren Sturm des Verlangens nach Veränderung schwankt.

Während ihre Ermittlungen immer intensiver werden, geraten Nancys Ängste außer Kontrolle. Sie hat alptraumhafte Visionen von ihrem Sohn Harry (Jude Hill), der in Gefahr ist, und sieht sich selbst als bloße Marionette in dem detailreichen Diorama, das ihr Mann in der Garage gebaut hat. Zu allem Überfluss beginnt Nancy eine Affäre mit Dave, die komplizierte Gefühle in ihr weckt und das Gefüge ihrer ohnehin schon fragilen Realität noch weiter zu zerreißen droht.

Der unverwechselbare Stil des Regisseurs

Eines der herausragenden Elemente von Holland ist Caves Regiestil, der die beunruhigende Essenz des Vorstadtlebens lebendig einfängt. In erneuter Zusammenarbeit mit dem Kameramann Pawel Pogorzelski aus Fresh liefert Cave eine eindringliche Darstellung, die durch klaustrophobische Bildeinstellungen, schnelle Schnitte und beunruhigende Kamerabewegungen bereichert wird. Komponist Alex Somers trägt zu dieser Atmosphäre mit einer Filmmusik bei, die ätherische Melodien mit bedrohlichen Untertönen vermischt und den Zuschauer in Nancys gestörter Psyche verankert.

Trotz dieser künstlerischen Erfolge wird die eingehende Untersuchung von Nancys Aufruhr im Film manchmal durch eine unorganisierte Erzählung überschattet. Bernals Darstellung von Dave verleiht der Geschichte Tiefe, insbesondere als sich sein Beschützerinstinkt zu einer obsessiven Suche entwickelt. Grundlegende Themen – wie Daves Motivation, in Holland neu anzufangen, und die schwelende Fremdenfeindlichkeit unter der charmanten Fassade der Stadt – bleiben jedoch frustrierend ungelöst.

Eine verschlungene Reise

Die Fülle unvollendeter Handlungsstränge belastet den Film schwer und lässt ihn im weiteren Verlauf ins Stocken geraten. Obwohl die Enthüllung am Höhepunkt etwas Spannung abbaut, kommt sie zu spät und die Ereignisse des dritten Akts wirken wie ein verpuffender Abschluss. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Holland zwar beeindruckende Darbietungen und beeindruckende visuelle Effekte bietet, sich aber letztendlich mit einer verworrenen Geschichte auseinandersetzt, die die Zuschauer möglicherweise enttäuscht zurücklässt.

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