„Hybe bezahlt Trolle?“ – Fans spekulieren über Bot-Aktivitäten in NJZ- und BBC-Interviewkommentaren

„Hybe bezahlt Trolle?“ – Fans spekulieren über Bot-Aktivitäten in NJZ- und BBC-Interviewkommentaren

Die Kontroverse um HYBE Corporation und NewJeans

In der K-Pop-Szene tobt derzeit ein heftiger Streit zwischen der HYBE Corporation und ihrem Tochterlabel ADOR, das die bekannte Girlgroup NewJeans (NJZ) vertritt. Kürzlich tauchten Vorwürfe auf, wonach HYBE möglicherweise bezahlte Online-Trolle oder Bots einsetzt, um die öffentliche Wahrnehmung von NewJeans negativ zu beeinflussen.

Diese Kontroverse verschärfte sich nach einer Reihe von Interviews mit NewJeans-Mitgliedern, die am 26. März 2025 von der BBC veröffentlicht wurden. Fans nutzten schnell Plattformen wie X und Reddit, um ihrem Unbehagen über die feindseligen Kommentare Ausdruck zu verleihen, die die Kommentarbereiche dieser Interviewvideos überfluteten.

Auffällig war die Beobachtung, dass Fans nach dem BBC News Korea-Interview eine überwältigende Flut von Kommentaren bemerkten. Berichten zufolge erschienen innerhalb von nur sechs Stunden nach der Veröffentlichung „12.000 Kommentare“, die sich hauptsächlich negativ gegen die Gruppe richteten. Dieser schnelle Zustrom weckte Zweifel an der Echtheit dieser Kommentare und deutet eher auf eine inszenierte Kampagne als auf echte öffentliche Meinung hin.

Viele Fans werteten diesen Anstieg negativer Kommentare als Hinweis auf automatisierte Accounts oder eine koordinierte Aktion, die darauf abzielte, abfällige Bemerkungen zu verbreiten und so die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Die Bedenken wurden durch Beobachtungen im Umgang der BBC mit diesen Kommentaren noch verstärkt. Es gab Spekulationen, dass das Löschen beleidigender Kommentare auf Verstöße gegen die Community-Richtlinien hindeuten könnte.

„Hybe schickt bezahlte Trolle auf ein BBC-YouTube-Video. Bei jedem Neustart hagelt es neue Hasskommentare. Sie wollen den Menschen im Westen weismachen, dass die Mädchen in Korea boykottiert werden.“

Diese Fanverdachtsfälle sind nicht ohne Kontext, denn sie entspringen einem anhaltenden Machtkampf zwischen HYBEs Tochtergesellschaft ADOR und NewJeans inmitten ihrer Rechtsstreitigkeiten. Fans riefen zur Einheit auf und ermutigten ihre Mit-Anhänger, die sogenannten Bunnies, dazu, positive Stimmung zu verbreiten, anstatt sich auf negative Kommentare einzulassen.

„Nur um das noch zu ergänzen: In ihrem TIME-Interview auf YouTube gibt es auch viele Trolle. BNZ, bitte liken Sie das Video und hinterlassen Sie dort mehr positive Kommentare.“

Die Geschichte wird noch komplizierter, da in den von Fans initiierten Diskussionen auch politische Themen im Zusammenhang mit der Rezeption der K-Pop-Gruppe erwähnt wurden. Dies deutet darauf hin, dass tiefere gesellschaftliche Spannungen die öffentliche Reaktion gegen NewJeans beeinflussen könnten.

Die Vorwürfe von HYBE und der Rechtsstreit mit ADOR

Die Bedenken der NewJeans-Fans, die sich selbst als „Bunnies“ bezeichnen, rührten von früheren Vorfällen her, in denen sie dem PR-Team von HYBE vorwarfen, negative Medientaktiken anzuwenden, um den Erfolg von NewJeans zu untergraben. Berichten zufolge gab es Aufnahmen, in denen ein PR-Mitarbeiter von HYBE die Erfolge der Gruppe in Japan herunterspielte.

Fans äußerten sich zudem empört über Behauptungen, HYBE führe private Ermittlungen durch, um die Identität von NewJeans-Anhängern aufzudecken, was den laufenden Rechtsstreit noch verschärfte. Dieser Rechtsstreit wurde im April 2024 öffentlich, als HYBE eine Prüfung ankündigte, da Bedenken aufkamen, der ehemalige CEO Min Hee-jin versuche eine feindliche Übernahme von ADOR.

Zur Untermauerung dieser Anschuldigungen legte HYBE digitale Beweise vor, darunter angebliche KakaoTalk-Nachrichten. Diese legen nahe, dass Min Druck auf die Muttergesellschaft ausübte, damit diese ihren Anteil an ADOR veräußert.

Min Hee-jin bestritt diese Vorwürfe vehement und warf HYBE vor, ihre Bemühungen zu sabotieren, Profite über die Kunst zu stellen und anderen Gruppen, insbesondere ILLIT, zu erlauben, das einzigartige Konzept von NewJeans zu kopieren.

Im Mittelpunkt des Streits stehen Mins Versuche, sich von HYBE, das einen 80-prozentigen Anteil an ADOR hält, unabhängig zu machen. Die Umstände nahmen eine noch dramatischere Wendung, als NewJeans im November 2024 die Kündigung des Vertrags mit ADOR erklärte und Vertrauensbrüche und Vertragsverletzungen als Grund anführte, was ADOR bestritt.

Der darauffolgende Rechtsstreit führte zu mehreren Gerichtsanträgen, da beide Parteien nach einer Lösung suchten. Im Februar 2025 gab NewJeans die Umbenennung in NJZ ohne die Zustimmung von ADOR bekannt. Am 7. März 2025 wies das Bezirksgericht Seoul NJZ jedoch an, seine Kündigungsansprüche zu ändern und erneut einzureichen, da die ursprünglichen Argumente für die Vertragsauflösung unzureichend waren.

Innerhalb weniger Wochen erließ dasselbe Gericht eine einstweilige Verfügung gegen ADOR, die NJZ daran hinderte, unabhängige kommerzielle Aktivitäten, einschließlich Musikveröffentlichungen, auszuüben – ein bedeutender Sieg für HYBE und ADOR, der ihre vertragliche Autorität über NewJeans bekräftigte.

Trotz dieser rechtlichen Hürden legte NewJeans beharrlich Einspruch gegen die Gerichtsentscheidungen ein, die ihre unabhängige Tätigkeit untersagten. Am 23. März traten sie unter ihrem neuen Namen NJZ auf der ComplexCon in Hongkong auf und signalisierten damit ihren anhaltenden Kampf um Autonomie, kündigten aber gleichzeitig eine Pause an.

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