Die Entwicklung des Geschichtenerzählens in A Court of Thorns & Roses hat mit der Einführung von Nesta als Hauptfigur in A Court of Silver Flames eine bedeutende Wendung genommen. Dieses Buch markiert eine Abkehr vom ursprünglichen Erzählstil, der sich hauptsächlich auf Feyres Reise konzentrierte. Die früheren Teile der Serie, darunter Feyres Perspektive in den ersten drei Romanen und in der Novelle A Court of Frost & Starlight, zeichnen ihre Erfahrungen und die Folgen des Konflikts zwischen Prythian und Hybern auf. A Court of Silver Flames verschiebt jedoch die Erzähllinse und stellt Nesta fest in den Vordergrund.
Dieser Übergang ist bemerkenswert, da Nesta und Feyre völlig unterschiedliche Persönlichkeiten besitzen, was eine Änderung des Erzählstils erforderlich macht. Insbesondere wechselt Sarah J. Maas von der Ich-Perspektive, die Feyres Geschichte charakterisierte, zur Perspektive der dritten Person in Nestas Erzählung. Diese Änderung wirft Fragen zu den Gründen für diese Erzähltechnik auf.
Den Perspektivwechsel verstehen: Eine bemerkenswerte Theorie
Die emotionale Distanz zwischen Nesta und anderen
Eine Theorie, die auf Reddit stammt, besagt, dass die Wahl einer Erzählung in der dritten Person in A Court of Silver Flames einem bestimmten Zweck dient. Anders als in den vorherigen vier Büchern, in denen die Leser direkt in Feyres innere Gedanken eintauchen, stellt diese neue Perspektive eine gewisse emotionale Distanz zu Nesta her, wodurch die Leser ihren komplexen Charakter besser begreifen können. Der Reddit-Benutzer Hot-Volume-8082 vermutet, dass diese Entscheidung die inhärente Schwierigkeit widerspiegelt, Nestas Charakter zu verstehen, dessen Geist viel weniger zugänglich ist.
Dies wird in früheren Büchern wie A Court of Thorns & Roses deutlich, wo selbst Feyre nicht in der Lage ist, Nestes Barrieren effektiv zu durchbrechen, was sich zeigt, als Tamlin versucht, Feyre unter einen Zauber zu stellen, es ihm jedoch nicht gelingt, Nestas Wahrnehmung direkt zu beeinflussen. Dies unterstreicht die Stärke von Nestas Willen und macht sie weniger anfällig für Manipulationen. Darüber hinaus bleibt Nesta während der gesamten Serie sowohl für ihre Familie als auch für ihre Freunde oft rätselhaft, was ihre komplexe Natur weiter unterstreicht.
Somit verstärkt die Perspektive der dritten Person Nestas Zurückhaltung und verstärkt ihr geheimnisvolles Verhalten im Gegensatz zu Feyres Offenheit. Diese Erzähltechnik vertieft nicht nur das Verständnis der Leser für Nesta, sondern bereichert auch das Erzählen, indem sie die Kämpfe und Erfahrungen ihrer Figur aus einer distanzierteren Perspektive präsentiert.
Auswirkungen auf das sechste ACOTAR-Buch: Eine mögliche Rückkehr zur ersten Person
Die mögliche Rückkehr der Ich-Perspektive für Elains Geschichte
Wenn die Reddit-Theorie zum Perspektivwechsel stimmt, könnte dies auf eine Rückkehr zur Ich-Erzählform in Sarah J. Maas‘ nächstem Teil der Serie hindeuten. Die Autorin hat bestätigt, dass ein weiteres Buch in Planung ist, und Spekulationen deuten darauf hin, dass es sich um Elain Archerons Handlungsstrang drehen könnte. Im Gegensatz zu ihrer Schwester Nesta ist Elain für ihre Offenheit und emotionale Ausdruckskraft bekannt, was eine Ich-Perspektive besonders passend machen könnte.
Obwohl ein Veröffentlichungstermin für den nächsten ACOTAR-Teil noch aussteht, hat Maas erklärt, dass dies ihre nächste Priorität nach der Fertigstellung von Crescent City 3 ist. Wenn Maas sich für eine Ich-Erzählung für Elains Charakter entscheidet, könnte dies einen starken Kontrast zu Nestas Geschichte schaffen und gleichzeitig die einzigartige Identität jedes Charakters bewahren. So könnte der Erzählstil angepasst werden, um Elains Eigenschaften bestmöglich widerzuspiegeln, ähnlich wie er auf Nestas zurückhaltendere Natur zugeschnitten war.
Nur die Zeit wird zeigen, ob Maas ihren erzählerischen Ansatz weiterhin innovativ gestalten wird oder ob sie für künftige ACOTAR-Bücher zu einem vertrauteren Stil zurückkehren wird.
Quelle: Reddit
Schreibe einen Kommentar