Politische Unruhen, Terminprobleme und interne Konflikte sorgen dafür, dass die K-Pop-Industrie 2024 einen Rückgang erlebt

K-Pop-Labels erleben im Jahr 2024 erhebliche Bestandsrückgänge

In einer überraschenden Entwicklung meldeten vier große K-Pop-Entertainment-Unternehmen im Jahr 2024 einen durchschnittlichen Aktienrückgang von 19 %, was in krassem Gegensatz zu dem beeindruckenden Zuwachs von 30 % im Vorjahr steht. Dieser Abschwung hat Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Nachhaltigkeit dieser Unternehmen inmitten eines sich entwickelnden globalen Marktes geweckt.

Unterdurchschnittliche Leistung im Vergleich zu Marktbenchmarks

Ein kürzlich veröffentlichter Billboard-Bericht hob hervor, dass die Leistung dieser Agenturen nicht nur hinter ihren eigenen früheren Erfolgen zurückblieb, sondern auch hinter dem gesamten südkoreanischen Aktienindex. Trotz der wachsenden Popularität von K-Pop im Ausland, insbesondere in Amerika, kämpfen diese Labels mit unzähligen Herausforderungen, die ihre finanziellen Erträge beeinträchtigt haben.

HYBEs starker Niedergang und interne Konflikte

Zu diesen Agenturen gehört HYBE, das Label der Weltsensation BTS, das im dritten Quartal einen erschreckenden Rückgang des Nettogewinns um 99 % verzeichnete, verglichen mit Rekordgewinnen im zweiten Quartal. Dieser finanzielle Einbruch spiegelt einen Rückgang der Einnahmen sowohl aus Konzertauftritten als auch aus dem Verkauf von Tonträgern wider.

Darüber hinaus stürzte die HYBE-Aktie um 17,2 % ab und notierte bei rund 193.400 Won (ca. 131 USD). Das Unternehmen steht wegen mehrerer interner Streitigkeiten unter Beobachtung, insbesondere wegen der umstrittenen Vertragskündigung mit der beliebten Gruppe NewJeans. Erschwerend kommt hinzu, dass südkoreanische Aufsichtsbehörden gegen den Firmengründer Bang Si Hyuk ermitteln, weil er beim Börsengang 2020 angeblich einen lukrativen Gewinnbeteiligungsdeal eingefädelt hat, der ihm einen persönlichen Gewinn von 285 Millionen USD einbrachte.

Herausforderungen für andere große Labels

SM Entertainment, das erfolgreiche Künstler wie NCT, Red Velvet und aespa managt, musste einen Kursrückgang von 17,9 Prozent auf 75.600 Won (rund 51 Dollar) hinnehmen. Der Nettogewinn des Unternehmens schrumpfte im dritten Quartal um über 95 Prozent, während der Umsatz um 9 Prozent zurückging.

Unterdessen musste JYP Entertainment, Heimat von Fanfavoriten wie GOT7, Stray Kids und iTZY, einen alarmierenden Kursrückgang von 31 % hinnehmen und notiert nun bei 69.900 Won (ca. 47 $). YG Entertainment, das Label hinter BLACKPINK und der aufstrebenden Gruppe BABYMONSTER, schnitt vergleichsweise besser ab, musste aber ebenfalls einen Rückgang hinnehmen; seine Aktien fielen um 10 % auf 45.800 Won (ca. 31 $), was eine deutliche Verschiebung darstellt, da der Gesamtumsatz im Jahresvergleich um 42 % einbrach.

Breiterer wirtschaftlicher Kontext und politische Unruhen

Der Rückgang der K-Pop-Aktien verläuft parallel zu einem allgemeinen Abschwung am koreanischen Aktienmarkt, wobei der KOSPI-Index im Jahr 2024 um 9,6 % fiel. Billboard führte einen Teil dieses Rückgangs auf die politische Instabilität um Premierminister Yoon Suk Yeol zurück, dessen Erklärung des Kriegsrechts am 3. Dezember einen Rückgang des KOSPI-Index um 4,3 % auslöste. Dieser Umbruch führte zu nachfolgenden politischen Krisen, darunter der Amtsenthebung sowohl des Premierministers als auch des amtierenden Präsidenten Han Duck-soo.

Der Kampf des koreanischen Won

Angesichts dieser Entwicklungen hat der koreanische Won seinen niedrigsten Stand seit März 2009 erreicht und wird nun bei 1.467,5 Won pro Dollar gehandelt. Während der globalen Finanzkrise lag der Kurs bei 1.483,5. Dieser finanzielle Druck erschwert die Erholung der K-Pop-Labels, die sich nur schwer an eine sich verändernde Landschaft anpassen können, zusätzlich.

Während die K-Pop-Industrie durch diese turbulenten Gewässer navigiert, werden die Beteiligten genau beobachten, wie diese Unternehmen mit internen Konflikten und Marketingstrategien umgehen und auf einen sich rasch verändernden globalen Unterhaltungsmarkt reagieren.

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