
Live Nation einigt sich trotz kartellrechtlicher Prüfung mit einem Investor auf 20 Millionen Dollar
Live Nation hat sich in einer Sammelklage von Investoren geeinigt. Diese behaupteten, sie seien über die rechtlichen Risiken des Unternehmens im Zusammenhang mit potenziell wettbewerbsschädigenden Praktiken getäuscht worden. Anlass der Klage war eine Kartellbeschwerde des US-Justizministeriums, das die Zerschlagung der Ticketmaster-Muttergesellschaft anstrebt.
Abwicklungsdetails und Anlegeransprüche
Am Freitag informierten beide Parteien das Gericht über einen vorgeschlagenen Vergleich in Höhe von 20 Millionen US-Dollar, den die Anwälte als „faire, angemessene und angemessene“ Lösung des Falles bezeichneten. Diese Einigung kam zustande, nachdem Investoren Live Nation vorgeworfen hatten, sie hinsichtlich seiner Geschäftspraktiken getäuscht zu haben, darunter überhöhte Gebühren, gebündelte Dienstleistungen und Vergeltungsmaßnahmen gegen Veranstaltungsorte, die sich für alternative Ticketplattformen entschieden hatten.
Auslöser der Klage waren spektakuläre Vorfälle, insbesondere das Chaos rund um den Ticketvorverkauf für Taylor Swifts Konzert, das die Schwachstellen und Beschwerden gegen Ticketmaster offenlegte. Daraufhin leiteten die Bundesbehörden eine Untersuchung der Aktivitäten von Live Nation ein.
Vorwürfe falscher Aussagen
Die Beschwerde der Investoren führte mehrere Fälle angeblich irreführender Aussagen von Live Nation an. So behauptete das Unternehmen beispielsweise, es habe sich nicht an Handlungen beteiligt, die zu Kartellverfahren führen könnten. Demgegenüber warfen Investoren vor, sie seien nicht ausreichend vor möglichen behördlichen Kontrollen, Bußgeldern und Reputationsschäden durch das Geschäftsgebaren des Unternehmens gewarnt worden.
Risiken und Vorteile der Abwicklung
In ihrer Gerichtsakte erklärten die Anwälte der Investoren, dass eine Einigung in ihrem besten Interesse liege, da die Vereinbarung einen „erheblichen finanziellen Vorteil“ biete, die Fortsetzung des Gerichtsverfahrens jedoch mit erheblichen Risiken und Kosten verbunden sei.
Live Nation betont, dass dieser Vergleich die Unsicherheiten, Belastungen und Kosten eines laufenden Rechtsstreits beseitigt. Das Unternehmen weist zudem jegliches Fehlverhalten und jegliche Haftung im Zusammenhang mit den gegen es erhobenen Vorwürfen kategorisch zurück.
Rechtlicher Hintergrund und zukünftige Auswirkungen
Das Gericht hatte zuvor den Antrag von Live Nation, die Klage abzuweisen, zurückgewiesen und damit den Weg für eine formelle Kartellklage geebnet, die das Justizministerium kurz darauf einleitete. Die aktuelle Sammelklage betrifft Personen, die zwischen dem 23. Februar 2022 und dem 22. Mai 2024 Aktien von Live Nation erworben und dadurch finanzielle Verluste erlitten haben.
In der Klage werden hochrangige Funktionäre, darunter CEO Michael Rapino und CFO Joe Berchtold, namentlich genannt. Es wird Verstöße gegen den Securities Exchange Act aufgrund irreführender Praktiken im Zusammenhang mit Wertpapiertransaktionen behauptet.
Das Justizministerium hatte 2019 festgestellt, dass Live Nation gegen die Bedingungen der Fusion mit Ticketmaster verstoßen hatte. Zu diesen Bedingungen gehörte, dass Veranstaltungsorte gezwungen wurden, die Dienste von Ticketmaster zu nutzen, und dass Vergeltungsmaßnahmen gegen Widerständler ergriffen wurden. Eine geänderte Vereinbarung ermöglicht eine fortlaufende Überwachung bis 2025 und sieht Bestimmungen gegen Zwangspraktiken sowie eine Geldstrafe von einer Million Dollar für weitere Verstöße vor.
Die Entwicklung der Situation um Live Nation wird von Interessenvertretern und Verbrauchern gleichermaßen aufmerksam verfolgt, um zu sehen, welche Auswirkungen diese rechtlichen Herausforderungen auf die Live-Entertainment-Landschaft haben.
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