Kritik zu „Long Bright River“: Amanda Seyfried glänzt in einem Philadelphia-Krimi auf Peacock, der hinterherhinkt

Kritik zu „Long Bright River“: Amanda Seyfried glänzt in einem Philadelphia-Krimi auf Peacock, der hinterherhinkt

Herausfordernde Erzählungen in Philadelphias neuester Serie

Diese Woche ist der Ton in Philadelphias Fernsehangeboten alles andere als rosig. Sowohl „Dope Thief“ von Apple TV+ als auch „Long Bright River“ von Peacock befassen sich mit den düsteren Themen der Arbeiterkriminalität, stellen dies aber den komplexen Beziehungen der Hauptfiguren gegenüber.

Dynamik des Geschichtenerzählens

Interessanterweise beginnt eine Serie mit einem starken Ton, indem sie ihre Erzählung um eine zentrale Beziehung zentriert, gerät aber später ins Stocken. Die andere Serie hingegen hat anfangs Schwierigkeiten, findet aber in der zweiten Hälfte ihren Halt und zeigt den Kern ihrer Geschichte.

Ein genauerer Blick auf den Long Bright River

„Long Bright River“ endet mit zwei emotional aufgeladenen Episoden, die trotz einiger vorhersehbarer Wendungen und eines Höhepunkts, der wie ein schwächeres Echo eines meisterhafteren Dramas aus dem letzten Jahr wirkt, gut ankommen. Die Serie behandelt Themen wie Schwesternschaft, Sucht und die Auswirkungen von Entscheidungen und weckt Emotionen, auch wenn die Auflösung des übergreifenden Krimis nicht die gleiche Wirkungskraft hat.

Obwohl die Adaption von Nikki Toscano und Liz Moore gut gemeint ist, wirkt sie manchmal aufgebläht und lässt unnötige Füllstoffe zu, die man hätte kürzen können. Ein gnadenloser Schnitt könnte die ersten sechs Folgen in eine stimmigere und fesselndere Erzählung verwandeln.

Charakterverbindungen

Die ersten Folgen von „ Long Bright River“ ähneln denen von ABCs „The Rookie“. Amanda Seyfried spielt Mickey, eine Streifenpolizistin aus Philadelphia, die tief mit ihrem problematischen Heimatviertel verbunden ist. Mit ihrem Partner Eddie, gespielt von Dash Mihok, navigiert Mickey durch eine Welt voller vertrauter Gesichter und erkennt, wie wichtig Empathie ist, selbst in einem Beruf, der seine Akteure oft abstumpfen lässt.

Mickeys Mitgefühl rührt jedoch von einer persönlichen Verbindung her; sie hat miterlebt, wie ihre Schwester Kacey, dargestellt von Ashleigh Cummings, mit der Sucht kämpfte und in eine Abwärtsspirale geriet.

Komplexe Themen erkunden

Die Geschichte nimmt eine düstere Wendung, als Mickey einen beunruhigenden Trend entdeckt: Mädchen aus ihrer Nachbarschaft werden tot aufgefunden, ihre Schwester wird vermisst. Während die Polizei den Tod von Randgruppen ignoriert, ist Mickey von persönlichen Motiven getrieben, nach Antworten zu suchen. Sie wendet sich an ihren ehemaligen Partner Truman, gespielt von Nicholas Pinnock, und erweitert ihre laufenden Ermittlungen um neue Aspekte. Seine frühere Beziehung zu ihr führt jedoch zu Komplikationen, die nach der ersten Begegnung umgangen werden.

Ein wiederkehrendes Thema der Serie sind „Entscheidungen“, ein literarisches Konzept, auf das sich die Serie manchmal stark zu stützen scheint, ohne es nahtlos in die Erzählung zu integrieren. Mickey nutzt literarische Referenzen wie die Geschichte von Faust, um ihrem kleinen Sohn Thomas schwierige Konzepte zu erklären. Diese thematische Auseinandersetzung mit persönlichen Entscheidungen durchdringt die Geschichte, wirkt aber manchmal aufgesetzt.

Visuelles Geschichtenerzählen

Regisseurin Hagar Ben-Asher schildert die düstere Realität des Schauplatzes in eindrucksvollen Bildern und stellt den Kampf der Obdachlosen dem Leben derer auf der anderen Seite gegenüber. Die Serie schafft es jedoch nicht, die emotionale Bindung zwischen Mickey und Kacey durchgehend zu stärken, selbst durch Rückblenden. Die jüngeren Versionen der Charaktere schaffen es nicht, dieselbe Verbindung zu vermitteln wie ihre älteren Ichs.

Charakterentwicklung

Ein Großteil der frühen Handlung konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Mickey und Truman, die sich langwierig und eher banal anfühlt. Ihre Gespräche über Polizeikorruption wirken fehlgeleitet und unterentwickelt und tragen weder dazu bei, ihre Charaktere zu bereichern, noch die Erzählung voranzutreiben.

Ich schätze komplexe Charaktere mit Schwächen, doch die Serie zwingt Mickey oft dazu, sich ständig entschuldigen zu müssen, was ermüdend wird. Seyfried liefert zwar eine lobenswerte Leistung ab und vermittelt Mickeys Unbehagen in ihrer Rolle, doch die Erzählung könnte davon profitieren, ihr ihre Schwächen zu lassen.

Potenziale und Fallstricke

Im weiteren Verlauf der Serie verstärkt die Beteiligung von Ashleigh Cummings die Gesamttiefe und verleiht der Erzählung mit ihrer ergreifenden Darstellung Bodenhaftung. Leider dauert es zu lange, bis die Serie diese Momente erreicht, und sie verzettelt sich in unnötigen Nebenhandlungen und Ablenkungsmanövern, die das Mysterium verwässern.

Insgesamt lässt „Long Bright River“ darauf schließen, dass die Reise zwar viel Potenzial birgt, ihr jedoch letztlich schwerfällt, Glanz zu verleihen. Es besteht Raum für Verbesserungen, da die Reise komplexe Themen behandelt, die mit der harten Realität des Lebens in Philadelphia verwoben sind.

Quelle & Bilder

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert