
Zahlreiche Fantasy-Romane wurden aufgrund ihrer positiven Darstellung von Magie verboten, und die Werke von J. R.R. Tolkien – darunter „ Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit “ – bilden da keine Ausnahme. Obwohl Tolkiens Erzählungen für das heutige Fantasy-Genre wegweisend sind, fällt auf, dass „ Der Hobbit“ vom epischen Ton seiner Fortsetzung abweicht. Stattdessen präsentiert er ein intimeres, märchenhaftes Abenteuer, das sich vor allem an ein jüngeres Publikum richtet. Da er vor den Ereignissen von „Der Herr der Ringe“ spielt und sich auf Bilbo Beutlins persönliche Entwicklung konzentriert, scheint er weniger anfällig für Zensur zu sein als viele seiner Zeitgenossen.
Kritiker, die sich ausschließlich auf die vermeintlich gefährlichen Elemente des Hobbits konzentrieren, übersehen dessen tiefgründige Erzählung über Mut und Kameradschaft. Obwohl Tolkiens Werke religiöse Allegorien enthalten, sind sie dennoch nicht vor religiöser Kritik geschützt. Die beunruhigende Geschichte von Buchverboten und -verbrennungen zeigt, dass unterschiedliche Interpretationen eines Textes Unmut hervorrufen können, unabhängig von den Absichten des Autors.
Verbot von J. R.R. Tolkiens „Der Hobbit“ wegen „satanischer Themen“
Die Wahrnehmung von „Hexerei“ im Hobbit

Berichte von Quellen wie BookTrib und Banned Library zeigen, dass der Hobbit aufgrund von Vorwürfen der „Hexerei und satanischen Themen“ Zensurversuchen ausgesetzt war. Ein bemerkenswerter Vorfall ereignete sich 2001 in Alamogordo, New Mexico, wo eine christliche Menschenrechtsgruppe aus Protest eine Bücherverbrennung organisierte. Obwohl im Hobbit Charaktere wie Saruman und Galadriel fehlen, die in den Verfilmungen dargestellt werden, sind Gandalf, ein Zauberer, der Magie praktiziert, und Smaug, ein bösartiges und übernatürliches Wesen, dennoch enthalten. Die Beschwerden rühren wahrscheinlich von der umfangreichen Weltengestaltung und den zugrunde liegenden Themen des Buches her.
Ähnliche Verbotstrends für die Bücher „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“
Die LOTR-Reihe: Ein tieferer Einblick in die Gründe für ihr Verbot

Genau wie Der Hobbit wurde auch Der Herr der Ringe verboten, doch die Gründe dafür sind meist klarer. Die Erzählung legt einen stärkeren Schwerpunkt auf Figuren wie Gandalf, der die Praxis dessen verkörpert, was manche als bedrohlich empfinden. Zudem wird Galadriel in der Erzählung manchmal als potenziell unzuverlässige Hexe wahrgenommen. Die dämonischen Darstellungen von Figuren wie Sauron und dem Balrog sind deutlich ausgeprägter, obwohl sie in der Handlung eindeutig als Antagonisten etabliert sind.
Im Gegensatz dazu bietet „Der Hobbit“ eine einfachere, weniger komplexe Geschichte, die trotz ihres fantastischen Settings geerdet bleibt. Dennoch veranschaulichen beide Geschichten archetypische Themen des Heldentums gegen die Mächte des Bösen, die oft als mit teuflischen Ideologien verbunden interpretiert werden. Während das Verbot dieser Texte ihre Kernbotschaften überschatten könnte, können die mehrdeutigen Aspekte von Magie und Moral für manche Zuschauer die Grenzen verwischen. Diese Kontroverse hat jedoch den nachhaltigen Einfluss Mittelerdes auf die Popkultur nicht geschmälert.
Quelle: BookTrib, Banned Library
Schreibe einen Kommentar ▼