Serien-Manie: Wird „War of the Kingdoms“ einen Film-Flop in einen Streaming-Erfolg verwandeln?

Serien-Manie: Wird „War of the Kingdoms“ einen Film-Flop in einen Streaming-Erfolg verwandeln?

War of the Kingdoms: Ein ehrgeiziges europäisches Fantasy-Epos

„War of the Kingdoms“ stellt ein bedeutendes Projekt im Bereich des Fantasy-Storytellings dar. Die mit Spannung erwartete deutsche Serie wurde kürzlich bei den London Screenings by Fremantle vorgestellt und wird bei der ersten Käuferveranstaltung von Series Mania weiter präsentiert.

Die Serie basiert auf Wolfgang Hohlbeins Kultroman „ Hagen von Tronje“ aus dem Jahr 1986 und wird von den kreativen Talenten Cyrill Boss und Philipp Stennert zum Leben erweckt, die für ihre Arbeit an der gefeierten Mystery-Serie „ Pagan Peak“ von Sky Deutschland bekannt sind.„War of the Kingdoms“ greift die legendäre Nibelungensaga auf – eine Erzählung voller Drachen, Zwerge und Magie –, die maßgeblichen Einfluss auf „Der Herr der Ringe“ von J. R.R. Tolkien und „Game of Thrones“ von George R. R.Martin hatte.

Ein bahnbrechendes Produktionsmodell

Das Projekt gilt als monumental, insbesondere für eine nicht englischsprachige europäische Produktion mit einem Budget von über 50 Millionen US-Dollar. Um dieses ehrgeizige Unterfangen zu ermöglichen, entwickelte Constantin Film eine innovative Produktionsstrategie, die die gleichzeitige Produktion des Spielfilms „ Hagen“ und der sechsteiligen Fernsehserie ermöglichte. Während der Film letztes Jahr in den deutschen Kinos Premiere feierte, soll die Serie Ende 2025 auf der Streaming-Plattform RTL+ starten.

Martin Moszkowicz, ausführender Produzent von Constantin, erläuterte dieses einzigartige Finanzierungsmodell 2022 in einem Interview mit dem Hollywood Reporter. Er erklärte, dieser Ansatz sei sowohl wirtschaftlich als auch kreativ vorteilhaft und ermögliche es den Regisseuren, aus demselben Ausgangsmaterial zwei unterschiedliche Erzählungen zu entwickeln. Im Gegensatz zu anderen Adaptionen des Nibelungenlieds, die oft Film- und Fernsehformate vermischen, sind Hagen und War of the Kingdoms als unabhängige, aber gleichzeitig laufende Projekte konzipiert.„Die Erzählperspektive der Serie unterscheidet sich stark von der der Kinoversion“, erklärte Moszkowicz.

Innovative Möglichkeiten zum Geschichtenerzählen

In deutlicher Abweichung von früheren Adaptionen der Nibelungensage stellt „Krieg der Königreiche “ die traditionelle Erzählweise auf den Kopf. Hagen, historisch als Antagonist angesehen, spielt die Hauptfigur, während Siegfried, der heldenhafte Drachentöter, als gefährlich verführerischer Populist dargestellt wird, der die Stabilität des Königreichs gefährdet. In dieser neuen Interpretation spielen der niederländische Schauspieler Gijs Naber Hagen und Jannis Niewöhner Siegfried, neben Lilja van der Zwaag, Rosalinde Mynster und Dominic Marcus Singer.

Ein Test der Marktfähigkeit

Constantins innovatives Hybridmodell aus Film und Fernsehen wird kritisch hinterfragt, und der Kinostart von „Hagen“ hat die Erwartungen nicht erfüllt. In Deutschland lockte er weniger als 178.000 Zuschauer an und spielte an den Kinokassen rund zwei Millionen Dollar ein – eine enttäuschende Zahl für eine Geschichte, die auf epische Ausmaße angelegt ist.

Die bevorstehende Premiere von „War of the Kingdoms“ bei Series Mania bietet dem Franchise eine entscheidende Chance, trotz der Herausforderungen in den Kinos Streaming-Erfolge zu erzielen. Fremantles frühere Erfolge, darunter die Zusammenarbeit mit Constantin und Amazon Studios bei „ Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, könnten wertvolle Lehren für die Bewältigung dieser schwierigen Zeiten liefern.

Doch der aktuelle Markttrend geht hin zu kostengünstigeren Krimiserien und actiongeladenen Serien. Das Erscheinen von „ War of the Kingdoms“ wirft kritische Fragen zur Rentabilität hochbudgetierter europäischer Fantasy-Projekte auf. Da Fremantle ohne bestätigte Verträge in die Serie geht, könnte Constantins waghalsiges Wagnis als Lackmustest für die internationale Attraktivität hochwertiger europäischer Fantasy-Geschichten dienen.

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