Während das Ende von Smile 2 eine düstere Zukunft für die Franchise vermuten lässt, liefern sowohl Smile als auch seine Fortsetzung auf clevere Weise eine Begründung für die großen Enthüllungen der Filme. Die Kühnheit des überraschenden Endes von Smile 2 könnte Bedenken hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die Serie insgesamt aufkommen lassen. Ähnlich wie beim ersten Film enthüllt das Finale von Smile 2, dass sich ein beträchtlicher Teil der Handlung in der zerrütteten Psyche des geplagten Protagonisten abspielt. Anders als beim ersten Film, der die psychologische Erkundung auf nur zehn Minuten beschränkte, endet Smile 2 jedoch deutlich ehrgeiziger und offener.
Als Skye Riley, die Protagonistin und Sängerin, während ihres Konzerts mit der Realität ihrer Halluzinationen konfrontiert wird, ist das Publikum verwirrt. Die Enthüllung, dass Skye ihre Mutter nicht getötet hat – was zum Teil der unterstützenden Anwesenheit ihrer Mutter zu verdanken ist – fügt eine weitere Ebene der Komplexität hinzu. Darüber hinaus werfen die seltsamen Umstände ihrer angeblichen Begegnung mit Morris in einer heruntergekommenen Pizzeria Fragen über die Realität und die beteiligten Personen auf. War Morris jemals real oder nur ein Produkt ihrer Fantasie?
Die Folgen des Überlebensschuldgefühls in „Smile and Smile 2“
Gemeinsame psychologische Kämpfe von Rose und Skye Riley
Leider scheinen diese Details für Skye irrelevant zu sein, da sie dem Einfluss des Dämons erliegt, was zu ihrem tragischen Tod in einem schockierenden Gewaltakt führt. In einem Echo von Roses Schicksal verzehrt das dämonische Wesen Skye, die sich selbst eine tödliche Verletzung zufügt, indem sie ihr Mikrofon ins Auge rammt. Diese schreckliche Wendung deutet darauf hin, dass der Fluch, der der Smile-Reihe innewohnt, sich nun auf Tausende von Konzertbesuchern ausdehnen könnte, was die Tür für die nächste Folge öffnet, in der eine Vielzahl neuer Opfer erforscht werden.
Allerdings stellt die Massenpräsenz des Fluchs eine Herausforderung für „Smile 3“ dar , da es dem Film möglicherweise schwer fallen könnte, eine einzelne zentrale Figur zu identifizieren.
Dieses Szenario ist vergleichbar mit den Herausforderungen, denen sich die Ring-Reihe gegenübersah, die ins Stocken geriet, als bei ihrem 2017er Reboot „ Rings“ gezeigt wurde, wie sich das verfluchte Videoband unkontrolliert verbreitete. Diese erzählerische Wendung ist zwar faszinierend, verkompliziert aber die Handlung, da sie zahlreiche Opfer ohne einen klaren Protagonisten schafft, dem man folgen kann. Glücklicherweise hat die Smile-Serie bereits auf ein verbindendes Thema unter ihren Charakteren hingewiesen: ihre Erfahrungen mit Überlebensschuld.
Die selektive Natur des Dämons im Smile-Universum
Vorhandenes Trauma: Die Verbindung zwischen Skye und Rose
Im Kontext der Serie erlebt Joel, das erste Opfer in Smile 2, ein Trauma im Zusammenhang mit Roses Tod und fühlt sich schuldig, weil er sie nicht gerettet hat. Dieses Thema deutet darauf hin, dass der Dämon von Personen lebt, die aufgrund des Verlusts geliebter Menschen psychisch verwundbar sind, verstärkt durch ihr Gefühl, für diese Verluste verantwortlich zu sein. Ein erheblicher Teil des Originalfilms beschäftigt sich mit Roses Reue über die Überdosis ihrer Mutter, während in Smile 2 Skyes frühere Beteiligung an einem Unfall dargestellt wird, bei dem ihr Freund ums Leben kam.
Diese Elemente deuten darauf hin, dass der Dämon im Smile-Universum seine Opfer selektiv auswählt und sich von jenen ernährt, die aufgrund ihrer Überlebensschuld anfällig für seinen Einfluss sind. Sowohl Skye als auch Rose werden von Manifestationen geliebter Menschen aus ihrer Vergangenheit heimgesucht, was die Manipulationsmethode des Dämons verdeutlicht – er bedient sich ihrer schmerzhaftesten Erinnerungen. Diese Verbindung könnte eine Lösung für die offensichtlichen Handlungsinkonsistenzen in Smile 2 bieten.
Umgang mit dem Sequel-Setup: Eine mögliche Lösung
Nicht alle Konzertbesucher sind gleich: Die Fluchdynamik
Obwohl der Abschluss von Smile 2 zunächst die Richtung der Serie zu gefährden scheint, eröffnet er Möglichkeiten für tiefgründige Erzählungen. Ein hypothetisches Smile 3, das sich auf die Folgen von Skyes tragischem Schicksal konzentriert, könnte sich mit der psychologischen Auflösung ausgewählter, verletzlicher Teilnehmer befassen, anstatt ein generisches Horrorszenario einer Katastrophe darzustellen. Dieser erzählerische Ansatz bewahrt die angespannte, charakterzentrierte Atmosphäre, die die Serie ausmacht, und zeigt, wie der Dämon nur diejenigen jagt, die unter Überlebensschuld leiden.
Sowohl das Original als auch die Fortsetzung betonen die Notwendigkeit, die Reise eines Individuums durch ein Trauma zu verfolgen, was die psychologischen Horrorelemente deutlich verstärkt. Diese strategische Sichtweise stellt sicher, dass das Franchise seine einzigartige, furchterregende Resonanz beibehalten und gleichzeitig breitere Themen erkunden kann.
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