
Die ehrgeizigen Pläne der Sunset Studios für einen Filmkomplex in Großbritannien stoßen auf einen Rückschlag
Ambitionierte Pläne für einen 91 Hektar großen Film- und Fernsehstudiokomplex außerhalb Londons, der als bedeutendes Projekt für Sunset Studios außerhalb der USA galt, wurden offiziell auf Eis gelegt. Diese Entwicklung stellt einen Rückschlag für die Erwartungen der Branche dar, insbesondere in einer Zeit, in der die Nachfrage nach Streaming-Inhalten explosionsartig anstieg.
Hintergrund: Eine sich entfaltende Vision
Das ursprünglich 2021 angekündigte Projekt Sunset Waltham Cross Studios sollte 2026 eröffnet werden. Victor Coleman, CEO von Hudson Pacific, äußerte sich zuversichtlich und erklärte, dass der Bau 2022 beginnen könnte. Deutliche Ausgabenkürzungen bei führenden Studios führten jedoch zu einer Neubewertung solch ehrgeiziger Projekte, bei denen Kostensenkungen und Rentabilität gegenüber einer Expansion im Vordergrund stehen.
Enttäuschung der lokalen Führer
Mark Mills-Bishop, Vorsitzender des Broxbourne Council, äußerte sich am 17. März enttäuscht über den Projektstopp. Er erklärte: „Ich bin äußerst enttäuscht, dass die geplanten Sunset Studios nun nicht mehr realisiert werden. Meines Wissens sind die Marktbedingungen derzeit für neue Filmstudios in ganz Großbritannien nicht günstig.“ Diese Einschätzung wurde auch in einer offiziellen Stellungnahme von Hudson Pacific und Blackstone bestätigt, die die Herausforderungen der aktuellen Marktlage hervorhoben.
Projektspezifikationen und wirtschaftliche Auswirkungen
Der geplante Komplex soll nur 27 Kilometer nördlich des Zentrums von London liegen und umfasst 110.000 Quadratmeter Produktionsfläche, darunter 21 Tonbühnen und angrenzende Einrichtungen, darunter Produktionsbüros, ein Kino und ein 2, 8 Hektar großes Außengelände. Das pausierte Projekt war eine von mehreren strategischen Investitionen von Hudson Pacific, seit Blackstone 2020 einen 49-prozentigen Anteil am Hollywood Media Portfolio des Unternehmens erworben hatte. Zu diesem Portfolio gehören auch die Sunset Bronson Studios in Los Angeles, die derzeit an Netflix vermietet sind.
Branchenkontext: Streiks und Budgetsorgen
Die Lage wurde zusätzlich durch die Streiks der Autoren und Schauspieler verkompliziert, die mit einem allgemeinen Trend einhergingen, bei dem die Studios ihre Produktionsbudgets kürzten und die Produktion von Filmen und Serien einschränkten. In einer Telefonkonferenz am 20. Februar deutete Coleman an, dass diese Sparmaßnahmen möglicherweise nachlassen könnten, da große Streaming-Plattformen wie Disney, Warner Bros. Discovery und Paramount Wege zur Profitabilität aufzeigen.
Zukünftige Entwicklungen und aktuelle Operationen
Hudson Pacific betreibt derzeit 56 Film- und Fernsehbühnen und entwickelt außerdem den Sunset Pier 94 Studios-Komplex in New York. Coleman bestätigte, dass die Arbeiten planmäßig und im Rahmen des Budgets verlaufen. Er berichtete: „Die Baukomponenten sind fertiggestellt, Außenhaut und Dach sind fast fertig, und die Arbeiten konzentrieren sich nun auf die Innenausstattung und den Ausbau.“
Auch wenn es bei dem Projekt Sunset Waltham Cross Studios zu Verzögerungen kommen kann, entwickelt sich der Gesamttrend in der Film- und Fernsehbranche weiter, da sie sich an veränderte wirtschaftliche Bedingungen und Zuschauerbedürfnisse anpasst.
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