Tim Roth spricht über die Teilnahme an faschistischen Treffen, die Zusammenarbeit mit Tupac, David Lynch und die bizarren Oscars

Tim Roth spricht über die Teilnahme an faschistischen Treffen, die Zusammenarbeit mit Tupac, David Lynch und die bizarren Oscars

Höhepunkte der Meisterklasse von Tim Roth beim Luxembourg City Film Festival

Der britische Schauspieler Tim Roth, bekannt für seine bemerkenswerten Auftritte in Filmen wie Reservoir Dogs und Pulp Fiction, begeisterte das Publikum beim 15. Luxembourg City Film Festival mit einer umfassenden Meisterklasse zu einer Vielzahl von Themen. Von Erfahrungen mit legendären Regisseuren wie David Lynch, Quentin Tarantino und Werner Herzog bis hin zu Rückblicken auf seine Vergangenheit, darunter Begegnungen mit Skinheads und der Medienrummel um die Oscars, gab Roth Einblicke, die von persönlichen Anekdoten bis hin zu beruflichen Betrachtungen reichten.

Filmpremiere und Anerkennung

Die Meisterklasse folgte der Luxemburger Premiere von Roths neuestem Projekt, dem Independent-Film Poison unter der Regie von Désirée Nosbusch. In dieser fesselnden Erzählung spielt Roth an der Seite der dänischen Schauspielerin Trine Dyrholm ein Paar, das nach einer lebensverändernden Tragödie mit seiner Vergangenheit ringt. Am Eröffnungsabend wurde Roth zudem beim Festival geehrt – ein bedeutender Moment in seiner Karriere.

Ein tiefer Einblick in die Charaktervorbereitung

Während des Meisterkurses dachte Roth über seine Vorbereitung auf die Rolle des Trevor in „Made in Britain“ nach und betonte, wie wichtig Authentizität sei. Er sagte freimütig: „Ich kannte diesen [Typ] Typen. Die weißen Kinder, mit denen ich zur Schule ging, waren irgendwie so.“ Er erzählte, dass er faschistische Treffen besucht hatte, um seine Figur besser zu verstehen, und sagte: „Dieser Typ hatte einen Intellekt, einen IQ und einen Sinn für Humor, die alle unglaublich gefährlich waren, wenn man sie auf einen Faschisten anwandte.“ Roth unterstrich, wie wichtig es sei, solche Charaktere mit Tiefe und Nuancen darzustellen.

Eine unvergessliche Begegnung mit Tupac Shakur

In einem fesselnden Bericht über seine Erfahrungen mit Tupac Shakur erinnerte sich Roth an seine anfänglichen Vorbehalte gegenüber der Zusammenarbeit mit dem Rapper in der Krimikomödie Gridlock’d von 1997.„Ich war so ein Arschloch“, gab Roth zu und verdeutlichte damit seine Überraschung bei ihrem ersten Treffen. Er erzählte, wie Tupac, der zunächst als Nicht-Schauspieler wahrgenommen wurde, ihn mit seinem Scharfsinn und seiner Fähigkeit, über die Entwicklung von Charakteren zu sprechen, beeindruckte. Roth bemerkte: „Was mir daran gefiel, war die Harmonie zwischen ihm und mir – wir improvisierten und spielten herum.“ Diese offene Erinnerung verdeutlichte die künstlerischen Verbindungen, die anfängliche Vorurteile überwinden können.

Verbindung mit Charlton Heston und David Lynch

Roths Interaktionen mit dem legendären Schauspieler Charlton Heston während der Dreharbeiten zu „ Planet der Affen“ offenbarten eine persönliche Reise, insbesondere angesichts Hestons damaliger Alzheimer-Erkrankung. Roth erzählte, wie er Heston bei seinen Texten unterstützte und dabei Persönliches mit Berufserfahrung verband.„Ich konnte das Politische nicht vom eigentlichen Kino trennen“, erinnerte sich Roth und verdeutlichte damit die Komplexität ihrer Zusammenarbeit.

Seine Bewunderung für David Lynch war deutlich spürbar, als er beschrieb, wie sehr er sich auf die Zusammenarbeit mit dem Regisseur freute. In einer denkwürdigen Anekdote aus dem Twin Peaks -Revival schilderte Roth Lynchs eigenwillige Regie – „Denken Sie an Elvis als Stoffpuppe!“ –, die Roth in einer einzigen Einstellung perfekt umsetzte. Dieses Beispiel verdeutlichte die innovativen und kreativen Vorgaben, die Lynchs Filmstil auszeichnen.

Erwartungen an die Zusammenarbeit von Regisseuren

Roth sprach über seine Erwartungen an die Zusammenarbeit mit renommierten Regisseuren und berichtete von seinen vielfältigen Erfahrungen mit Persönlichkeiten wie Werner Herzog und Quentin Tarantino. Er lobte Herzog dafür, dass er seine Erwartungen bei der Zusammenarbeit an „ Invincible “ übertroffen habe, und betonte Tarantinos Fähigkeit, Rollen zu schreiben, die bei Schauspielern Anklang finden.„Er schreibt für dich“, sagte Roth und dachte an seine unvergesslichen Szenen in „Pulp Fiction“ und „The Hateful Eight“.

Das Oscar-Erlebnis

Das Gespräch drehte sich um die Oscars, als Roth über seine Nominierung als bester Nebendarsteller für seine Rolle in „Rob Roy“ nachdachte. Er beschrieb die intensive Medienaufmerksamkeit, die die Preisverleihung begleitete, und unterschied seine Erfahrungen in den USA von denen in Großbritannien. Ein amüsanter Moment ereignete sich während der Zeremonie, als er bedauerlicherweise vergaß, dem Rat von Samuel L. Jackson zu folgen, der ihn humorvoll seine Enttäuschung über die Niederlage hätte ausdrücken lassen.

Politisches Engagement und Zukunftsprojekte

Zum Abschluss der Meisterklasse diskutierte Roth die Bedeutung politischer Überlegungen im Filmemachen. Er erläuterte seine Kriterien für die Aufnahme neuer Projekte und betonte die Bedeutung der Haltung zu globalen Themen. Dabei erwähnte er insbesondere seinen jüngsten Independent-Film über den kroatischen Unabhängigkeitskrieg.„Man will keine Propagandaeinheit für diejenigen sein, die einen nicht brauchen“, erklärte er entschieden.

Mit Blick auf die Zukunft verriet Roth, dass er sich derzeit mit politisch brisanten Projekten beschäftigt, die das aktuelle Klima widerspiegeln, und betonte die Dringlichkeit, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Konkrete Titel nannte er zwar nicht, doch seine Begeisterung für bedeutungsvolle Werke war deutlich spürbar. Er betonte die Notwendigkeit, kraftvolle Botschaften durch Filme zu vermitteln.

Klicken Sie auf den folgenden Link, um weitere Einblicke in Roths Meisterklasse zu erhalten:

Quelle & Bilder

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