Inhaltswarnung: Dieser Artikel behandelt Themen wie Gewalt und Selbstmord.
Stephen King , oft als „König des Horrors“ gefeiert, hat zahlreiche Werke verfasst, die die Leser fesseln und begeistern. Es ist jedoch bedauerlich, dass einige Verfilmungen die Essenz seiner Erzählkunst nicht einfangen. Während viele seiner Romane und Kurzgeschichtensammlungen erfolgreich in fesselnde Filme umgesetzt werden, kann die Umsetzung auf die Leinwand manchmal die ursprüngliche Erzählung verzerren und die Fans enttäuschen.
10Jack Torrances eisiger Untergang
Shining (1980)
In Stanley Kubricks Adaption von The Shining ereignet sich der Tod von Jack Torrance, als er auf der Suche nach seinem Sohn Danny in einem verschneiten Labyrinth erfriert. Dieses Ende weicht stark von Kings Roman ab, in dem Jack ein dramatischeres und erlösenderes Schicksal erwartet. Im Buch kämpft er gegen die bösartige Macht des Overlook Hotels und opfert sich schließlich selbst, als dessen Kessel explodiert, wodurch inmitten des Schreckens ein Funke seiner Menschlichkeit zutage tritt.
9 Die Verwandlung von Tony
Shining (1980)
In der Verfilmung wird Tony als Dannys imaginärer Freund dargestellt, dessen beunruhigende Interaktionen zur unheimlichen Atmosphäre des Films beitragen. In Kings Originalerzählung ist Tony jedoch ein eigenständiges Wesen – eine Erweiterung von Dannys eigenen übersinnlichen Fähigkeiten. Diese Änderung verändert die Dynamik der Geschichte erheblich, insbesondere in der ikonischen „REDRUM“-Szene, in der Tony die ominöse Botschaft durch einen Spiegel und nicht durch eine übersinnliche Verbindung enthüllt.
8 Die Veränderung der Absicht des Protagonisten
Der rennende Mann (1987)
Die Adaption von The Running Man verändert Ben Richards Motivation erheblich. In Kings Erzählung ist er ein verzweifelter Ex-Polizist, der versucht, seine Familie zu ernähren. Arnold Schwarzeneggers Film dagegen präsentiert eine eindimensionalere Darstellung, die auf Tapferkeit ausgerichtet ist. Der Film lässt die tragische Hintergrundgeschichte aus, die Bens Motivation antreibt, was zu einer verwässerten Erzählung führt, der die emotionalen Anteile des Romans fehlen.
7 Das traumhafte Ende
Zelle (2016)
In King’s Cell endet die Geschichte damit, dass Clay inmitten des Chaos nach seinem Sohn greift. Die Plötzlichkeit der Situation hinterlässt beim Leser ein Gefühl anhaltender Ungewissheit über Johnnys Schicksal. Die Wendung des Films, „es war alles ein Traum“, untergräbt jedoch die Intensität von Clays Kampf und präsentiert einen glanzlosen und verwirrenden Schluss, der die Kraft der im Roman dargestellten Vater-Sohn-Bindung schmälert.
6 Alan Pangborns Darstellung
Notwendige Dinge (1993)
In der Verfilmung von Needful Things aus dem Jahr 1993 wird Alan Pangborn von Ed Harris dargestellt, doch diese Interpretation weicht von der Komplexität der Figur im Roman ab. Im Buch ringt Pangborn mit tiefer Trauer nach einer Familientragödie, was seiner Figur Tiefe verleiht. Der Film hingegen stellt ihn vor allem als wütend und unberechenbar dar und vernachlässigt die Nuancen, die ihn identifizierbar und fesselnd machen.
5 Die Maschinerie des Wahnsinns
Maximaler Overdrive (1986)
Maximum Overdrive , eine Adaption von Kings Kurzgeschichte „Trucks“, führt eine klare Erklärung für die Empfindungsfähigkeit der Maschinen ein – nämlich einen außerirdischen Kometen. Diese ungewöhnliche Erklärung schmälert zwar die Spannung, die durch die Mehrdeutigkeit der Geschichte aufgebaut wird, aber King selbst hat das Drehbuch geschrieben. Die Klarheit, die der Film bietet, bedeutet eine Abkehr vom spannenden Unbekannten, das das ursprüngliche Ausgangsmaterial kennzeichnet.
4 Burkes Schicksal in Salem’s Lot
Salem’s Lot (2024)
In der Verfilmung von Salem’s Lot aus dem Jahr 2024 wird Burkes Tod so abgeändert, dass er von Barlow verwandelt wird, was von Kings Darstellung einer Figur abweicht, die einen Herzinfarkt erleidet. Diese Adaption ist bedeutsam, da sie Burkes wirkungsvolle Rolle in der Erzählung abschwächt und einen ergreifenden Tod durch einen ersetzt, der fiktiver wirkt und weniger in der emotionalen Last von Kings Geschichte verankert ist.
3 Die Darstellung von Stans Tod
Es Kapitel 2 (2019)
In Es Kapitel 2 wird Stans Selbstmord als heroische Tat dargestellt, die seine Freunde gegen Pennywise aufhetzen soll. Diese Transformation seines Ablebens steht in krassem Gegensatz zu Kings Darstellung, die ein tiefsitzendes Trauma und eine Befreiung vom Leiden widerspiegelt. Während filmische Adaptionen oft nach dramatischen Schnörkeln streben, verdrängt diese Veränderung die Komplexität von Stans seelischer Qual, die im Originaltext dargestellt wird.
2 Der Wandel in der Tragödie der Familie Creed
Haustierfriedhof (2019)
Die Adaption von Friedhof der Kuscheltiere aus dem Jahr 2019 wird wegen ihrer Entscheidung, den Fokus des tragischen Endes des Kindes von Gage auf Ellie zu verlagern, kritisiert. Während Gages Tod enormes Gewicht hat und tiefe familiäre Spannungen erzeugt, verändert Ellies Ableben die emotionale Landschaft. Diese entscheidende Änderung mindert die Wirkung der Erzählung, da Gages unschuldiges Alter und seine anschließende Verwandlung einen erschreckenden Kontrast erzeugen, der verloren geht, wenn die Rollen vertauscht werden.
1 Die Trennung vom Ausgangsmaterial
Der Rasenmähermann (1992)
Die Verfilmung von Der Rasenmähermann aus dem Jahr 1992 weicht so weit von Kings Original-Kurzgeschichte ab, dass sie kaum noch Ähnlichkeiten aufweist. Statt der unheimlichen Geschichte eines Gärtners zu folgen, der mit paranormalen Kräften in Verbindung steht, erschafft der Film eine Erzählung, die sich um technologische Experimente und virtuelle Realität dreht. Kings Klage gegen die Adaption unterstreicht die Unzufriedenheit mit den Freiheiten, die man sich bei dieser Transformation genommen hat, und macht diese Adaption letztlich zu einer der am wenigsten getreuen Interpretationen seines Werks.
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