Fortsetzungen entfachen oft die Begeisterung der Fans, die beliebte Charaktere und weitläufige Welten wiedersehen möchten. Die Vorfreude kann jedoch zu Skepsis führen, da die Angst vor Enttäuschung groß ist , wenn Fortsetzungen versuchen, den einzigartigen Charme ihrer Vorgänger zu reproduzieren. Die enttäuschendsten Fortsetzungen der 2010er Jahre spiegeln diesen Kampf wider und lassen oft die Tiefe und Kreativität vermissen, die die Originale beim Publikum so beliebt gemacht haben.
Der Druck, fesselnde Geschichten innerhalb etablierter Universen zu liefern, führt unweigerlich dazu, dass viele Fortsetzungen nicht die Essenz des Originals einfangen. Gelegentlich geraten diese Bemühungen völlig vom Kurs ab und führen zu Filmen, in denen die ursprüngliche Handlung oder die Hauptfiguren missverstanden werden. Diese Tendenz steigert nicht nur die Erwartungen der Zuschauer, sondern erhöht auch das Risiko enttäuschender Ergebnisse, wenn Fortsetzungen ihr Ziel verfehlen oder sich, schlimmer noch, als überflüssig erweisen.
10Der weiße Hai 2 (1978)
Regie: Jeannot Szwarc
Der weiße Hai 2 ist ein Beispiel dafür, wie Unternehmensinteressen künstlerischen Einfallsreichtum unterdrücken können. Trotz Steven Spielbergs Protesten gegen eine Fortsetzung machte Universal Pictures weiter und das Ergebnis ist ein Film, der allgemein als einer der entmutigendsten Fortsetzungen des Kinos gilt. Die Fortsetzung zeichnet sich durch untypische Entscheidungen bekannter Charaktere, eine vorhersehbare Besetzung der Opfer und einen deutlichen Mangel an emotionaler Würde aus. Obwohl versucht wird, das Aussehen und die Atmosphäre des Originals wiederherzustellen, mindert das klischeehafte Drehbuch letztendlich die visuelle Attraktivität.
9Highlander II: Die Rückkehr (1991)
Regie: Russell Mulcahy
Highlander mit seinem ikonischen Slogan „Es kann nur einen geben“ fesselte das Publikum zunächst mit seiner Mischung aus Fantasy und Rockmusik von Queen. Doch Highlander II: The Quickening weicht drastisch vom beliebten Original ab, was zu einem Film führt, der oft als einer der schlechtesten aller Zeiten bezeichnet wird. Die Fortsetzung führt Aliens und verworrene Handlungsstränge ein, die selbst die engagiertesten Science-Fiction-Fans frustrieren. Es fehlt der skurrile Charme des Originals und bietet stattdessen eine Reihe ungewollt lustiger Momente, die auf Fehlkalkulationen der Macher zurückzuführen sind.
8Zoolander 2 (2016)
Regie: Ben Stiller
Zoolander etablierte sich als Comedy-Klassiker und zeigte die elektrisierende Chemie zwischen Ben Stiller und Owen Wilson inmitten einer beißenden Kritik an der Modebranche. Zoolander 2 scheitert jedoch beim Versuch, die chaotische Brillanz des Originals wiederzuerlangen. Statt frische Satire zu liefern, verlässt er sich stark auf Nostalgie, bietet kaum Humor und eine Überfülle an Gastauftritten von Prominenten. Der Fortsetzung fehlt die nötige Schärfe, um eine Branche zu kritisieren, die geradezu zum Spott neigt, und sie bietet weder neue Erkenntnisse noch echte Lacher.
7 Der Exorzist II (1977)
Regie: John Boorman
Der für seinen anhaltenden atmosphärischen Horror bekannte Film „Der Exorzist“ setzt hohe Maßstäbe, die „Exorzist II: Der Ketzer“ nicht erfüllen kann. John Boormans mutige Genreexperimente verwirren die Erzählung und hinterlassen das Publikum eher verwirrt als verängstigt. Obwohl der Film eine surreale Auseinandersetzung mit den Horrorthemen des Vorgängers anstrebt, fühlt er sich letztlich von der eindrucksvollen Erzählweise des Originals losgelöst. Abgesehen von einigen lobenswerten Szenen und einer bewegenden Filmmusik von Ennio Morricone fehlt dem Film jede nennenswerte Substanz.
6Buch der Schatten: Blair Witch 2 (2000)
Regie: Joe Berlinger
Die schnelle Veröffentlichung von Book of Shadows baute auf dem Erfolg von The Blair Witch Project auf und zielte darauf ab, die kulturelle Wirkung des ersten Films zu nutzen. Obwohl der Film eine faszinierende Prämisse einführt und die Reaktion des Zuschauers auf das gefundene Filmmaterial des Originals einfängt, verfehlt er sein Ziel völlig. Der Film war als Kritik der psychologischen Effekte des Horrorkinos gedacht, wurde jedoch durch die letztendliche Bearbeitung seiner Originalität beraubt, was zu einem konventionellen Horrorfilm ohne die Ambitionen seines Vorgängers führte.
5Space Jam: Ein neues Vermächtnis (2021)
Regie: Malcolm D. Lee
Der ursprüngliche Space Jam war eine einzigartige Mischung aus Animation und Realfilm, die durch Michael Jordans fesselnde Präsenz neben den Looney Tunes unvergesslich wurde. 25 Jahre später ist Space Jam: A New Legacy jedoch ein unnötiges Remake, dessen Umsetzung schwächelt. Diese Fortsetzung dient eher als glorifizierte Werbung als als zusammenhängender Film, mit zu vielen selbstreferenziellen Momenten ohne Kontext oder Zweck. LeBron James mag zwar Charisma mitbringen, aber die übergreifende Erzählung leidet unter einer Kakophonie schlecht ausgeführter Rückbezüge.
4 Geschwindigkeiten 2: Tempomat (1997)
Regie: Jan de Bont
Keanu Reeves‘ Rolle in Speed war eine erfrischende Abwechslung und brachte durch seine Chemie mit Sandra Bullock Tiefe in das Action-Genre. Im Gegensatz dazu gelingt es Speed 2: Cruise Control nicht, diese Dynamik zu reproduzieren, was zu einer erzwungenen Romanze ohne echte Verbindung führt. Willem Dafoes antagonistischer Rolle fehlt es ebenso an Tiefe, und eine grundlegende Abkehr von geschwindigkeitsgetriebener Spannung zu einem langsamen Format macht die Fortsetzung verwirrend und langweilig.
3American Psycho II: All American Girl (2002)
Regie: Morgan J. Freeman
Während American Psycho die Exzesse der Wall Street gekonnt persifliert, verwässert die Fortsetzung American Psycho II: All American Girl die scharfe Kritik des Originals in erstaunlichem Maße. Mit namhaften Schauspielern wie William Shatner und Mila Kunis kann der Film nicht an die Brillanz seines Vorgängers anknüpfen. Es mangelt ihm an substanziellen Kommentaren und Kreativität, stattdessen greift er auf schockierende Szenarien ohne Bedeutung zurück, was ihn letztlich zu einem vergessenswerten Bestandteil der Filmlandschaft macht.
2 Girls Club 2 – Vorsicht bissig! (2011)
Regie: Melanie Mayron
Das Original von Mean Girls bleibt ein kultureller Meilenstein, mit scharfem Humor und sympathischen Charakteren, die sich durch die Komplexität des Highschool-Lebens navigieren. Mean Girls 2 ist jedoch eine blasse Imitation, der die Lebendigkeit seines Vorgängers fehlt. Als Direct-to-TV-Produktion leidet der Film unter begrenzten Ressourcen und einfallsloser Charakterentwicklung, was seine Versuche, die Essenz des Originals einzufangen, frustrierend oberflächlich macht. Die Fortsetzung wirkt wie ein hohler, aber verzweifelter Versuch, Authentizität ohne die nötige Kreativität nachzubilden.
1 Sohn der Maske (2005)
Regie: Lawrence Guterman
„Die Maske“ bleibt ein komödiantisches Meisterwerk, was größtenteils Jim Carreys unvergesslicher Darstellung zu verdanken ist. „Son of the Mask“ gelingt es jedoch nicht, den Charme seines Vorgängers wiederzuerlangen. Die Fortsetzung wurde ohne den Hauptdarsteller des Originals veröffentlicht und zeichnet sich durch schlechte Drehbücher und glanzlose Darstellungen aus, die kaum zur Entwicklung der Charaktere beitragen. Stattdessen bleibt den Zuschauern nichts anderes übrig, als über Jim Carreys Genialität nachzudenken und zu würdigen, wie seine Anwesenheit den Originalfilm zu einer Ikone machte.
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